Thema PFAS/TFA im Trinkwasser

Entsprechend dem Internet

https://www.bund-thueringen.de/service/presse/detail/news/pfas-im-grundwasser-bund-thueringen-startet-in-saalfeld-mit-trinkwasserressourcen-tests-mit-bundestagsabgeordneten/

wurde eine Wasserprobe in Saalfeld an einem öffentlich zugänglichen Trinkbrunnen im Dürerpark im August 2025 genommen.

Zum Themenkomplex möchten wir als Ihr Wasserversorger folgendes mitteilen:

1. Was sind PFAS?

PFAS ist die Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen und der Oberbegriff für eine Gruppe von ca. 10.000 synthetischen organischen Chemikalien. Es gibt keine natürlichen Quellen für PFAS, allerdings werden sie aufgrund ihrer besonderen technischen Eigenschaften in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt. Die häufigsten sind: Feuerlöschschäume, Kosmetika (z.B. Nagellacke, Rasiercremes, Lippenprodukte), wasserabweisende Beschichtungen (z.B. für Outdoor-Bekleidung, Fastfoodverpackungen), Pestizide, medizinische Produkte, Kabel und Leitungen.

PFAS werden auch als Ewigkeitschemikalien bezeichnet, da sie sich aufgrund ihrer sehr hohen Stabilität faktisch nicht abbauen (lassen) und sich in der Natur bzw. in den Lebewesen anreichern. Dadurch sind sie langfristig schädlich.

Aus diesem Grund wurde und wird weiterhin die Verwendung verschiedener PFAS-Stoffgruppen sukzessive verboten. Aufgrund ihrer Langlebigkeit sind PFAS mittlerweile so gut wie überall stellenweise nachweisbar, vor allem in den Gewässern.

Bis zum 11.01.2026 gibt es in Deutschland keinen PFAS-Grenzwert für Trinkwasser nach Trinkwasserverordnung, jedoch gibt es seit 2006 empfohlene Höchstwerte. Ab 12.01.2026 gilt ein Grenzwert von 100 ng/l PFAS-20 als Summenparameter, ab 12.01.2028 gilt ein Grenzwert von 20 ng/l PFAS-4 (Perfluoroctansäure (PFOA), Perfluornonansäure (PFNA), Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS) und Perfluoroctansulfonsäure (PFOS)) als Summenparameter.

2. Qualität des Trinkwassers im Verbandsgebiet

Das vom ZWA SLF-RU gelieferte Trinkwasser erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Die Einhaltung wird regelmäßig durch Kontrollen entsprechend eines mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Beprobungsplanes bestätigt. Alle bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse sind unauffällig, das heißt: Es wurden keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Die Werte liegen großteils unterhalb der Bestimmungsgrenze.

3. Untersuchungen auf PFAS

Seit dem Jahr 2024 führt der ZWA zusätzliche Untersuchungen auf PFAS im Trinkwasser durch – auch wenn dies derzeit noch nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Dabei werden PFAS 20 und PFAS 4 Verbindungen analysiert, die in der aktuellen Trinkwasserverordnung (ab 2026/2028) mit Grenzwerten belegt werden.

Alle Untersuchungen waren unauffällig; Grenzwerte wurden nicht überschritten.

4. Zum Stoff Trifluoracetat (TFA)

TFA ist ein mittlerweile weit verbreiteter Stoff in der Umwelt, der nicht nur im Trinkwasser, sondern auch u.a. in Getreideprodukten und Wein festgestellt werden kann. Da entsprechend der Trinkwasserverordnung dieser Stoff noch nicht mit einem Grenzwert versehen wurde und auch für 2026 /2028 kein Grenzwert festgelegt wurde, hatten wir bisher keine Veranlassung, TFA im Rahmen unserer Kontrollen zu untersuchen. Aus einem Einzelmesswert, der nun in Saalfeld mittel Stichprobe festgestellt wurde, kann man noch keine direkte Aussage über die Trinkwasserqualität vor Ort ableiten.

5. Einordnung der BUND-Ergebnisse

Die vom BUND erhobenen Proben wurden nach unserem Kenntnisstand nicht im Rahmen der gesetzlich geregelten Trinkwasserüberwachung entnommen. Solche Stichproben können Hinweise auf Umwelteinflüsse geben, sind aber nicht unmittelbar mit den regelmäßig geprüften Trinkwasserwerten vergleichbar, die den Verbraucherinnen und Verbrauchern zur Verfügung stehen. Wir nehmen solche Untersuchungen dennoch ernst und verfolgen die öffentliche Diskussion aufmerksam.

6. Blick nach vorn

Die sogenannte PFAS-Problematik ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, das nur gemeinsam von Politik, Wirtschaft und Forschung gelöst werden kann. Wir unterstützen eine klare Regulierung und Ursachenbekämpfung, um die Belastung der Umwelt langfristig zu reduzieren. Der ZWA SLF-RU wird die Überwachung auf PFAS fortsetzen und bei Bedarf auf TFA Überwachung ausweiten, um die hohe Qualität des Trinkwassers weiterhin zu gewährleisten.

7. Fazit

Das im Verbandsgebiet gelieferte Trinkwasser ist von einwandfreier Qualität und kann uneingeschränkt genutzt werden. Die Sicherheit und Qualität der Versorgung stehen für den ZWA SLF-RU an erster Stelle. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die geltenden und künftigen Grenzwerte eingehalten werden.


Ihr regionaler Wasserversorger
ZWA Saalfeld-Rudolstadt
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